Wir hatten so eine Sehnsucht nach dir

Wir hatten so eine Sehnsucht nach dir

Gottesdienst für Eltern und Geschwister von Sternenkindern
am Ewigkeitssonntag, 23. November 2025, um 17:00 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum Nackenheim

Wenn ein Kind stirbt, noch bevor das Leben richtig losgehen durfte, bleibt ein Schmerz zurück, der schwer in Worte zu fassen ist. Viele Familien erleben eine Fehlgeburt oder eine stille Geburt – und bleiben mit ihrer Trauer doch oft allein.

Der Tod eines Kindes in der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz danach ist noch immer ein Tabuthema. Seit gerade einmal zwölf Jahren können alle Eltern ihre Sternenkinder auf dem Friedhof bestatten lassen. Erst seit Juni 2025 (!) haben Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, Anspruch auf Mutterschutz. Obwohl sehr viele Menschen davon betroffen sind, findet das Thema in der Öffentlichkeit kaum statt. Und auch im Privaten wird selten darüber gesprochen. Dadurch bleiben diejenigen, denen ein solcher Verlust widerfährt, allein mit ihrem Schmerz. Sie fühlen sich einsam. Ihre Trauer wird unsichtbar gemacht.
Mütter und Väter von Sternenkindern treffen so auch immer wieder auf Menschen, die ihnen verständnislos begegnen. Ausgesprochen oder unausgesprochen steht die Erwartung im Raum, nach einer gewissen Zeit müsse die Trauer vorbei sein – ganz besonders dann, wenn die Betroffenen bereits gesunde Kinder haben oder nach einem Verlust ein Regenbogenbaby bekommen. Irgendwann haben Eltern vielleicht auch selbst den Eindruck, andere nicht mehr mit ihrem Schmerz belasten zu dürfen.
Trauer ist aber keine Momentaufnahme, sondern ein lebenslanger Prozess. Die Frage, wie das Leben mit diesem Kind wohl gewesen wäre, begleitet Angehörige von Sternenkindern für lange Zeit. Mütter, Väter, Familien von Sternenkindern haben ein Recht auf ihre Trauer.

Am Ewigkeitssonntag laden wir deshalb zu einem besonderen Gottesdienst ein: Gemeinsam wollen wir an die Kinder denken, die nie in diesem Leben ankommen durften. Wir wollen Raum geben für Erinnerungen, für Klage, für Tränen und Trost, für Namen, die kaum ausgesprochen wurden – und für die Hoffnung, dass bei Gott nichts verloren ist.

Herzlich eingeladen sind Mütter, Väter, Elternpaare, Geschwister und alle, die ein Sternenkind im Herzen tragen – ganz egal, wie lange das Ereignis zurückliegt.

Vikarin Mona Merz wird den Gottesdienst gestalten.